Vom 18.06.2021 bis zum 20.06.2021 hat der Osnabrücker Modellsportclub DO-X zum Speedtreffen eingeladen. Für mich war sofort klar, ich bin dabei! Auch in Griesheim fliege ich am liebsten meine schnellen Modelle, allerdings bietet so ein Treffen immer spannenden und wertvollen austausch mit anderen Speedfreaks aus ganz Deutschland, man lernt neue Leute kennen und trifft alte Freunde wieder. Und das Wichtigste: Es besteht die Möglichkeit mittels einer speziellen Messanlage die Geschwindigkeit seiner Modelle sehr genau zu bestimmen. Falsch! Das Wichtigste ist der Spaß.
Messanlage, was ist das und wozu braucht man das?
In der Wettbewerbsklasse F3Speed behsteht die Flugaufgabe darin einen 200 m langen und 20 m breiten Korridor in einer Höhe zwischen 5 m und 35 m möglichst schnell zu durchfliegen. Um die Geschwindigkeiten in dieser Strecke genau und vergleichbar zu messen wurde eine Messanlage entwickelt, welche das Modell beim Ein- und Ausflug per Kamera erfasst und die ermittelte Geschwindigkeit nahezu in echtzeit an einem PC ausgibt. Um den Piloten die Peilung auf die Strecke zu erleichtern stehen an deren Ecken vier Pylone.
Freitag früh ging es für mich also auf den Weg nach Osnabrück. Gegen 13:30 Uhr bin ich auf dem Fluggelände angekommen und wurde von einigen, bereits vor mir eingetroffenen, Speedpiloten und brütender Hitze empfangen. Weiter ging es mit dem Aufbau von Tischen, Ladetechnik und natürlich der Modelle. Zuerst entschied ich mich meine Viper F5D fertig zu machen. Das Modell habe ich im Winter selbst in Negativformen laminiert und noch nicht geflogen. Vor Ort musste noch der Schwerpunkt eingestellt werden, dazu waren leider 30 g Gewicht am Leitewerk notwendig. Nachdem alles am Modell von einem Freund überprüft wurde ging es zum Erstflug. Dieser war unspäktakulär, das Modell fliegt speedertypisch sehr einfach. Erstes Highlight für das Wochenende!
Leider gab es Probleme mit der Messanlage und es konnten Freitag noch keine Wertungen erflogen werden. Dank der Tatrkäftigen Hilfe einiger Teilnehmer konnte ein ersatz PC organisiert und die Software der messanlage dort zum laufen gebracht werden, sodass die Anlage Samstag und Sonntag problemlos genutzt werden konnte.
Samstag früh galt es zuerst die Messanlage aufzubauen und die Kammeras auszurichten. Danach konnte bis abends problemlos geflogen werden. Da jeder mit anpackte und sich die Bediener der Messanlage und Flugleiter abwechselten war der Tagesablauf reibungslos und es war genug zeit für jeden zum Fliegen. Geflogen wird immer einzeln und jeder Pilot hat immer einen Helfer an seiner Seite. Für mich ist die Rolle des Helfers auch immer Interessant. Bei den Flächenfliegern hat man meistens die Aufgabe das Modell zu werfen und während des Fluges beobatet man immer das Modell mit einem zweiten paar Augen. Das hat schon so maches Modell gerettet. Weiterhin kann man je nach Vorlieben des Piloten diesem mit Ansagen helfen das Modell sauber durch die Strecke zu steuern – bei Geschwindigkeiten von über 400 km/h keine leichte Aufgabe. Außerdem kann man beim Zuschauen einiges lernen. Welche Flugtaktik funktioniert gut, wo löst die Messanlage zuverlässig aus etc.
Meine Weiteren Highlights waren eine Messung meiner Viper mit ca. 280 km/h im dritten Flug sowie 390 km/h im Schnitt mit meiner Eigenkonstruktion Phoenix, ein Speeder mit reparierter Styro-Balsa-Fläche, Balsa Rumpf und Pendel Höhenleitwerk. Außerdem konnte ich mit meinem Wettberwerbsmodell erstmals nach der DM 2020 ein paar Trainingsflüge absolvieren. Mit einem Antrieb um die Akkus zu schonen erreichte ich immerhin 415 km/h. Das ist mehr als erwartet.
Sonntag morgens hatte der Wind deutlich aufgefrischt und es war anspruchsvoll zu Fliegen und die Geschwindigkeiten waren dadurch etwas langsamer als am Samstag. Bis 12:30 wurde noch kräftig geflogen. Der folgende Abbau war dank der Mithilfe aller Teilnehmer in rekordverdächtiger Zeit erledigt.
Nach einer Stärkung vom Grill und ein paar abschließenden Fachsimpeleien ging es nach einem heißen und erfülltem Wochenende auf dem Heimweg.
Anbei noch ein paar Impressionen: