Zurück zu den Anfängen

Der Modellbau hat für einige unsere Mitglieder ja bereits vor vielen Jahren als Kinder oder Jugendliche begonnen. In einer Zeit als ARF (almost ready to fly) oder RTF (ready to fly) Modelle noch in weiter Zukunft waren musste man vor einem erfolgreichen Flug viele Stunden mit Balsa- und Flugzeugsperrholz verbringen. Klebrige Finger durch das leimen der Bauteile, welche mit viel Glück vorgefertigt waren, oder vom bespannen der Flächen mit Papier und Spannlack waren ein wichtiger Teil des Modellbaus!

Bis heute gibt es bei uns im Verein Mitglieder welche, neben ihren „modernen“ Modellen, immer noch die Zeit finden sich mit viel Freude in diese Zeit zurück zu versetzen. Zu diesen Mitglieder zählt unser Jörg der als wahrer Holzwurm in den letzten Jahren viele Modelle aus Balsa und Sperrholz hat entstehen lassen. Basis dafür sind teilweise Baukästen oder Pläne welche er bereits lange Zeit besitzt aber nie gebaut hat oder Raritäten und Retro-Baukästen die er in den Modellbauläden quer durch die Republik aufstöbert.

Eines seiner letzten Projekte kommt aus einer Zeit als die Marke Graupner mit dem kleinen Uhu, dem Amigo oder dem Dandy schöne Modelle „Made in Germany“ mit viel Erfolg auf den Markt brachte.

Den Jolly von Graupner gibt es bereits seit den 60er-Jahren. Genau wie der Modellflieger Club Griesheim ist der Entwurf damit über 50 Jahre alt! Ursprünglich war der Jolly als Freiflugmodell konzipiert da Fernsteuerung zu dieser Zeit viel zu teuer und Servos viel zu schwer für so einen kleinen Segler gewesen wären. Zu etwas späterer Zeit gab es für den Jolly ein Aufstecktriebwerk für Micro-Cox-Motoren. Hier konnte man über die Menge des Sprits die Laufzeit bestimmen. Wer also hier zu großzügig war hatte eine gewissen Chance sein Modell nie wieder zu sehen. Um den Jolly aus der Thermik zu bekommen konnte er damit mit einer Thermikbremse (hochklappendes Höhenleitwerk) ausgestattet werden welche häufig per Glimmschnur ausgelöst wurde.

Sicher hätte es seinen Reiz dem Jolly eins zu eins so zu bauen wie er in den 60er-Jahren geflogen ist. Doch warum nicht ein so schönes Modell minimal den modernen Gegebenheiten anpassen? Jörg hat genau das getan! Es wurde das Seiten- und Höhenleitwerk leicht modifiziert um entsprechende Seiten- und Höhenruder zu haben und so den Jolly zu einem 2-Achs-Segler umzubauen. Das Aufstecktriebwerk wurde mit einem leichten brushless-Motor ausgestattet sodas es der Jolly heute mit Motor viel ruhiger angehen lässt als damals! Dank der Bespannung mit Papier und dem bedingungslosen Leichtbau von Jörg zieht der Jolly heute seine Kreise fast noch schöner als das Original aus den 60ern!

In der folgenden Galerie einige Bilder vom Bau sowie aus dem Flug!